Wesertal

Nach Beendigung des Studiums in Hamburg führte uns der berufliche Werdegang im Januar 1985 nach Osterode amBienenstand im Rhumetal Harz.

Wir fanden in der näheren Umgebung, im südlichen Harzvorland, eine nette Wohnung im Städtchen Lindau am Harz, dem Tor zum "Eichsfeld".

Nachdem die ersten Wochen des Einlebens am neuen Wohnort gut überstanden waren, machten wir uns Gedanken darüber, wie wir nun die Bienen in unsere unmittelbare Nähe bekommen, denn die "Wochenend-Imkerei" sollte nun endlich ein Teil der  Vergangenheit sein.

So macht es Spaß !Es sollte an dieser Stelle auf jeden Fall erwähnt werden, dass wir trotz vieler Mühen und Wirren mit Wohnung und Bienen die Zeit fanden, auch unseren eigenen Lebensweg in zukunftsfähige Bahnen zu Das ist die Liebe !!!lenken.  So wurde am 1. März 1985 in der Stabkirche zu Hahnenklee geheiratet --- "der Liebe und die Liebe" gaben sich das "Ja-wort" in dieser wunderschönen Kirche mitten im Harz.

Neben unseren Schildkröten waren auch die Bienen als ein Beispiel für Zusammenhalt und Wehrhaftigkeit ein wichtiger Teil der Hochzeitspredigt von Pastor Martin Teicke.

Doch nun zurück zu den Bienen - die standen nun immer noch im Garten meiner Eltern.

Der neue Bienenstand

Als erstes mußte ein Stück Gartenland her, denn "Bienen ohne Garten ist wie Kühe ohne Weide". Da Lindau direkt am Flußlauf der Rhume liegt, fanden wir ein solches Gartenstück direkt im Rhumetal.

Das sollte also der neue Bienenstand werden. In einer Nacht- und Nebel-Aktion haben wir daraufhin unsere neun Bienenvölker aus dem elterlichen Garten im Wesertal in unseren neuen Garten ins Rhumetal geholt und die Freude war verständlichermaßen sehr groß, als am nächsten Morgen alle Völker begannen, sich auf dem neuen Stand einzufliegen !!!

Da in direkter Flugrichtung südlich vom Garten ein riesiges Rapsfeld lag, und auf den umliegenden Wiesen gerade die Löwenzahnblüte begonnen hatte, konnten sich die Bienen prächtig entwickeln und bereiteten uns große Freude.

Allerdings hielt der Bienenumzug ins Rhumetal auch noch weniger erfreuliche Überraschungen für das jungvermählte Imker-Paar bereit.Erste Varroa-Milben

Durch die Einwanderung mit neun Bienenvölkern in den Landkreis Northeim bestand das zuständige Kreis-Veterinäramt darauf, dass eine Diagnose-Untersuchung auf Varroa-Befall mit dem damals noch zugelassenen FOLBEX-VA Räucherstreifen durchgeführt wurde.

Ein einzelnes MilbenweibchenDas Ergebnis ist nebenstehend zu sehen: in drei von neun Völkern fand sich nach zweimaliger Behandlung je eine Milbe.

Im Landkreis Hameln-Pyrmont, aus dem wir abgewandert waren, wurde die Varroa erstmals in 1987 nachgewiesen, also hatten wir zum Zeitpunkt der Wanderung milbenfreie Völker.

Wenn man berücksichtigt, dass wir Mitte April mit milbenfreien Bienen ins Rhumetal gewandert sind, und die FOLBEX - Diagnose gegen Ende Juli stattfand, wird deutlich, dass die Varroa während ihres flächendeckenden Ausbreitungsfeldzuges eine beeindruckende Infektionsgeschwindigkeit erreicht hat.Bienenstand im Winter

Aus der Erkenntnis, dass wir die Varroa auf unbestimmte Zeit nicht mehr loswerden, ergab sich die Folgerung, dass nun eine Betriebsweise praktiziert werden mußte, die den Bienen dabei hilft, mit diesem Parasiten langfristig fertig zu werden. Eine gute Hilfe war damals der "Varroa-Leitfaden" von LIEBIG mit vielen Hinweisen und Tipps zur Diagnose des Befallsgrades sowie zur Dezimierung der Milbenpopulation.

Das Jahr 1985 ging für die Bienen ganz normal zu Ende. Ein früher Wintereinbruch Mitte November beendete das Bienenjahr über Nacht.

Marius ist da !!!Für uns, die junge Imkerfamilie, begann allerdings im Dezember ein neues, großes Abenteuer --- der erste eigene "Brutableger" trat am 3.Dezember in unser gemeinsames Leben. - Marius ist da !!! -  Er war von Anfang an unser ein und alles, kein Wunder, bei dieser "Königin" !!! (siehe weiter oben).

Kaum zu glauben, dass Marius später zum Entwickler und "ganz nebenbei" zum Webmaster dieser Internet - Präsenz wurde ?!